Jahresgabe

Green Bao

Schwer, Paul

Paul Schwers Vorstellung von Malerei erweitert Grenzen. Er arbeitet genau genommen mit Licht, Farbe und Raum. Aber auch mit sehr ungewöhnlichen Materialien. Seine Verwendung von bedrucktem, eingefärbtem, bemaltem und zudem fluoreszierendem Plexiglas, erlaubt ihm wie von selbst die Grenzen des zweidimensionalen Tafelbildes zu überwinden. Die Möglichkeiten Plexiglas durch Wärmezufuhr zu verformen, es zu drehen und wie eine Möbius Schleife, Seiten und Richtungen wechseln zu lassen, Rückseiten nach vorne zu kehren, oder durchscheinen zu lassen erweitern dieses noch immer „malerisch“ zu nennende Spektrum. Ein großer Spezialofen wird zum wichtigen Arbeitsmittel, in dem das nunmehr formbare Material unter Aufwand von Kraft in die letztlich überzeugende Form gebracht wird. Malerei, welche nicht mehr im Sinne einer Illusion, sondern sprichwörtlich in die dritte Dimension zu greifen vermag. Der Einsatz von fluoresziernden Materialien lassen aus diesen Transgressionen überzeugende skulpturale Farbgebilde entstehen. Sie könnten sogar wegen ihrer Vielansichtigkeit, Transparenz, Farbigkeit und Mehrdeutigkeit wie eine Abwechslung oder auch Entgegnung gegenüber dem unsteten Flimmern der Displays und Screens im digitalen Zeitalter begriffen werden. Oder einfach als beeindruckende Malerei in der dritten Dimension.