Jahresgabe

Untitled (market bag)

Overton, Virginia

Virginia Overton

*1971, US

University of Memphis, Tennessee; lebt und arbeitet in New York.

 

Ausstellungen (Auswahl)

2017: Why?! Why Did You Take My Log?!?!, Museum of Contemporary Art (MOCA), Tuscon, USA (solo); 2016: Sculpture Gardens, The Whitney Museum of American Art, New York, USA (solo); White Cube, London (solo); 2014: Flat Rock, Museum of Contemporary Art North Miami (solo); 2013: Westfälischer Kunstverein, Münster (solo);  Kunsthalle Bern (solo); 2012: The Kitchen, New York (solo)

 

Virginia Overton entwickelt Skulpturen und Installationen mit gefundenen (Bau-)Materialien wie Holz, Stein und Metall, die sie mit großer Sensibilität zweckentfremdet und neu arrangiert. Sie benutzt und recycelt vorhandene Rohstoffe und Objekte, die dabei sind, ihren ursprünglichen Nutzen zu verlieren oder ihn schon längst verloren haben. Ausgehend von den Orten, die sie besucht und den Besonderheiten, die sie in ihrer Umwelt wahrnimmt, erstellt sie eine Art Bestandsaufnahme und entwickelt unter diesem Einfluss Skulpturen und Installationen. 2013 präsentierte Overton im Westfälischen Kunstverein ihre erste Einzelausstellung in Deutschland. Die Künstlerin hat zwei Wochen in Münster verbracht und in dieser Zeit die verschiedensten Materialien zusammengetragen. Quellen waren u.a. die Lager des Kunstvereins und des benachbarten LWL-Museums für Kunst und Kultur, die damalige Baustelle rund um den Neubau von Kunstverein und Museum sowie ein Bunker und verschiedene Bauernhöfe im Münsterland. Auf dem Vorplatz des Kunstvereins realisierte sie außerdem eine Skulptur mit einem Pickup-Truck. Aus dieser Zeit der Material-Recherche stammen auch die Vinyl- und Folienbanner aus Kunststoff, die die Künstlerin nun für ihre Jahresgabe verwendet hat. Es sind Werbebanner vergangener Ausstellungen des Landesmuseums. In Kombination mit Spanngurten, die ursprünglich für die Vorplatz-Installation im Rahmen ihrer Ausstellung verwendet werden sollten, hat Overton nun eine Serie von Taschen gefertigt, die sich alle in ihrer Farbe und Material unterscheiden. Die Künstlerin trennt nicht Orte und ihre Nutzungsbedingungen. D.h. die Arbeiten, die Overton macht, können als Kunst im Museum stehen, sollen aber immer als wirkliche Dinge in der Welt funktionieren und nicht als erhabene Entitäten auf einem Sockel stehen.