Jahresgabe

WOLLDECKE FÜR DÜSSELDORF #3

Tobias Spichtig

Tobias Spichtigs Jahresgabe für den Kunstverein, Wolldecke für Düsseldorf #1 - 3, besteht aus drei großformatigen Wolldecken aus Schafwolle. Sie wurden von seiner Mutter Theres Spichtig aus von ihr selbst gesponnener Wolle gestrickt. Durch die verschiedenen Strickmuster, welche der Künstler zusammen mit ihr entwarf und den Schattierungen der naturbelassenen Wolle erscheinen die Decken als abstrakte, textile „Gemälde“. Es handelt sich jedoch um ausdrücklich zu benutzende Gebrauchsgegenstände für die kalten Wintermonate. Mit der Arbeit schreibt Spichtig sein künstlerisches Interesse entlang eines erweiterten Malereibegriffs fort. So erinnern die Jahresgaben beispielsweise an seine mit Farbflächen aus Strickware und Stoff überzogenen Pyramiden, Quader und Zylinder, die wie modernistische Hybride aus Gemälden, Mode und skulpturaler Setzung erscheinen. Neben Themen und Tropen von der Modeindustrie, die häufig in seinem Oeuvre vorkommen, sind es bei den Wolldecken für Düsseldorf zusätzlich explizit lebensweltliche und kunsthandwerkliche Bezüge, die abgerufen werden. Die Malerei ist auf das Textile der Leinwand reduziert, holt sie sodann in die Dreidimensionalität und verwandelt sie schließlich in die Körper, die sie im Gebrauch umhüllt. (Daniel Falb)