Kunstverein

Meppener Kunstkreis

Im Jahre 1977 gründeten etwa 50 engagierte Bürger der Kreisstadt Meppen den "Meppener Kunstkreis – Verein zur Förderung der bildenden Kunst e.V.", so dass der Kunstkreis in 2017 auf 40 erfolgreiche Jahre zurückschauen kann.

Ein erklärtes Ziel des Meppener Kunstkreises (MKK) ist es, durch die Ausstellungen einheimischer und auswärtiger Künstler die Wahrnehmungsfähigkeit des Kunstbetrachters zu schärfen und das Verständnis zum qualifizierten Dialog mit der Kunst zu wecken.

Eine weitere Zielgruppe sind die Kunstschaffenden, denen der MKK in unterschiedlichen Arbeitskreisen und Workshops Anregung und Anleitung zum eigenen kreativen Schaffen bietet, die sich insbesondere den Gebieten Malerei, Keramik, Grafik, Bildhauerei und Seidenmalerei zuwandten. Geleitet werden sie ehrenamtlich von Mitgliedern des Vereins.

Im Jahre 1988 nahm der Kunstkreis das großzügige Angebot des Landkreises Emsland an, seine Graphothek – es handelt sich um rund 300 interessante und zum Teil sehr wertvolle Druckgrafiken – zu betreuen: Diese Werke können gegen ein geringes Entgelt für eine gewisse Zeit entliehen werden.

Im August 1988 rief die damalige Vorsitzende Ines Büsing eine Kunstschule für Kinder und Jugendliche ins Leben rief. Aus dem zarten Pflänzlein ist in den vergangen Jahren ein starker Baum geworden mit Ablegern in der Stadt Haselünne und den Gemeinden Herzlake und Twist und über 1000 Schülern in den beiden Jahressemestern. Der jetzige Leiter Burkhard Sievers mit erfahrenen Kolleginnen – derzeit sind es ca. 25 Kunsterzieherinnen, die die Tätigkeit "nebenberuflich" ausüben – arbeiten in verschiedenen regionalen und überregionalen Projekten mit. Im Landesverband der Jugendkunstschulen Niedersachsens genießt die Kunstschule des Meppener Kunstkreises einen guten Ruf.

1981 bot die Stadt Meppen dem Kunstkreis das malerisch gelegene, ehemalige Verwaltungs- und Wohngebäude des "Wasserbauconducteurs" an der Koppelschleuse als Domizil an. In den Jahren 1827 bis 1835 hatte man als Vorgänger des Dortmund-Ems-Kanals den Haneken-Kanal zwischen Meppen und Lingen gebaut. Eine doppelte Schleusenkammer, eine so genannte Koppelschleuse, verband in Meppen den Kanal mit Hase und Ems.1828 wurde ein herrschaftliches Gebäude für den königlich-hannoveranischen Verwaltungsbeamten des Kanals gebaut. Zwei Nebengebäude für Personal und die Pferde zum Treideln der Schiffe ergänzten das Ensemble.

Mit öffentlichen Mitteln und vielen, vielen Stunden Eigenleistungen der Mitglieder wurde das prächtige aber heruntergekommene Gebäude renoviert. Heute ist es das Kunstzentrum Koppelschleuse, Heimat des Kunstkreises: Hier arbeiten in verschiedenen Räumen die Arbeitsgruppen, werden Kurse der Kunstschule durchgeführt und finden die Ausstellungen statt.

Es sind 5 bis 6 Ausstellungen, die jährlich viele Besucher in das schöne Gebäude führen. Schon Tradition sind die Ausstellungen (Ausstellungsprogramm ) unter dem Thema "Kunst aus der Region" mit Künstlern aus dem näheren Umfeld des Emslandes sowie die Reihe "Junge Kunst", in der einem jungen Künstler die Gelegenheit geboten wird, sich erstmalig in einer Einzelausstellung zu präsentieren.

Weit über Meppen hinaus bekannt ist das Keramikseminar jeweils an einem Wochenende im Herbst. Geleitet von einem bekannten KeramikkünstlerIn vermittelt diese ihr Wissen den Teilnehmern in Vorträgen und praktischen Arbeiten.

Seit 1980 findet im Spätsommerein Bildhauerseminar statt: Eine erfahrene BildhauerIn leitet 4 einwöchige Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene und führt die bis zu 15 Interessierten an Materialien wie Tuff- und Sandstein, Stahl, Holz und Ton heran.

Den Abschluss des vom Landkreis Emsland ausgerichteten Kultursommers bildet jeweils im September ein Töpfermarkt rund um die Koppelschleuse.

Der Meppener Kunstkreis ist Partner im Internationalen Kulturnetzwerk Koppelschleuse Meppen. Fünf Institutionen bündeln hier ihre kulturellen Kräfte: Das Deutsche Jugendherbergswerk, der Landkreis Emsland mit dem Ausstellungszentrum für die Archäologie des Emslandes, die niederländische Stichting van Gogh & Drenthe und die Stadt Meppen. Es werden Kunstkurse verschiedener Art für Gästegruppen des Jugend- und Kulturgästehauses, dass 2001 eröffnet wurde und sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet, angeboten.

Gute Kontakte bestehen zum Amateur Kunstenaars Emmen (AKE), dem Kunstverein in Emmen, und zu der Tochter des Malers Otto Pankok. So ist es auch dem MKK zu verdanken, dass sie rund 230 Werke ihres Vaters Otto Pankok, die er während seines Aufenthalts 1938 bis 1940 in Bokeloh, einem früheren Vorort Meppens, gemalt hatte, als ständige Leihgabe nach Meppen gab.

Die gesamte Arbeit im Meppener Kunstkreis wird ehrenamtlich geleistet; für die viele Verwaltungsarbeit im Büro – insbesondere durch dir Kunstschule – stehen zwei bezahlte Halbtagskräfte zur Verfügung.

Unterstützt wird die Arbeit des Kunstkreises durch die Stadt Meppen und den Landkreis Emsland. Die Sparkasse Emsland als Sponsor ermöglicht dem MKK, Ausstellungen auch weiterhin im gewohnten Rahmen durchführen zu können.