Jahresgabe

Après/ two tickets to Paris/ 2014

Potter, Henrik

Henrik Potters Praxis knüpft an Diskurse über Embodiment, Prekarisierung und Gesundheit an und treibt diese in einen Bereich, welcher weder hygienisch noch eindeutig abjekt ist, vielmehr zeugt er von einer Faszination für Zerbrechlichkeit und Härte, für einen Körper mit „Schmutz unter den Fingernägeln“. Potters Werk kanalisiert eine bemerkenswerte Widerstandkraft und Substanzlosigkeit von Körpern, die leben, sich verändern und auf Ebene auseinanderfallen, die sowohl fühlbar als auch kaum wahrnehmbar sind. Immer wieder kehrt Potter zum gebrochenen Körper zurück, der durchlässig und teilweise isoliert ist, wie in seinen Jahresgaben. Die Ölbilder stützen sich auf eine unvollständige, fleischige Ausführungsform – zwei Zungen, auf der Spitze balancierend und gegen den Bildschirm eines iPhones drückend, sowie ein abgetrennter Kopf, der an den Künstler selbst erinnert.